SWOT und TOWS Analysen zur Integration der lokoregionären Hyperthermie in den onkologischen Behandlungsstandard
Die meisten Behandlungsprotokolle in Studien und in der Routineanwendung kombinieren die Hyperthermie mit anderen Therapiemodalitäten, wobei die Hyperthermie als Radiosensitizer, Chemosensitizer und Immunomodulator wirkt. Die Publikation verschafft einen ausführlichen und sehr guten Einblick in die zugrundeliegenden Mechanismen. Mittels der SWOT-Technik werden die Stärken (Strengths), Schwächen (Weakness), Chancen (Opportunities) und Risiken (Threats) der Hyperthermie analysiert, gefolgt von einer TOWS Analyse zur Definition relevanter Strategien, um die Einbindung der Hyperthermie in die onkologischen Behandlungsstandards voranzutreiben: (a) Gut konzipierte multizentrische Phase III Studien zu verschiedenen onkologischen Indikationen, insbesondere bei generell unbefriedigenden Behandlungsergebnissen verfügbarer Standardtherapien (z.B. bei lokal fortgeschrittenem Pankreaskarzinom) sowie in Situationen, wo mittels Hyperthermie Organe erhalten und damit ein immenser Gewinn an Lebensqualität erzielt werden kann (z.B. Weichteilsarkom der Extremitäten, Analkarzinom). (b) Verbesserte Qualitätssicherung von Hyperthermiebehandlungen mit verläßlichen und reproduzierbaren, anwenderunabhängigen Kontrollmechanismen basierend auf online Behandlungsplanung und Temperaturbestimmung, um die angestrebten Temperaturerhöhungen im Tumor zu gewährleisten. (c) Wachsendes Bewusstsein unter Onkologen und Patienten über die potentiellen therapeutischen Vorteile der Hyperthermie. (d) Gesicherte und ausreichende Kostenerstattung durch die Krankenversicherung unter Berufung auf die ausgezeichnete Kosten/Nutzen- und Kosten/Wirksamkeits-Relation durch Integration der Hyperthermie in bestehende Behandlungsprotokolle. Datta NR, Kok HP, Crezee H, Gaipl US, Bodis S: Integrating Loco-Regional Hyperthermia Into the Current Oncology Practice: SWOT and TOWS Analyses. Front Oncol. 2020 Jun;10:819ist "open access" verfügbar über